Das Atoll-Logo ist das einzige Design-Element
am sonst sehr geradlinig wirkenden IN100
für die Lautstärkeregelung keine Inter-
aktionen von außen zulässt.
Wenn man den IN100 aufschraubt
sieht man auch schnell, warum diese
doch recht kompakte Kiste so schwer
ist. Die Stromversorgung baut auf zwei
knüppeldicke Ringkerntrafos auf, die
natürlich ihren Teil zum Gesamtge-
wicht beitragen und eine stabile Basis
für den Strombedarf des Verstärkers
darstellen. Sie versorgen schon kanal-
getrennt den komplett in Doppelmono
aufgebauten Verstärker, dessen Endstu-
fe an einer Kühlkörperbank sitzt und
der ansonsten einen sachlichen, sauber
umgesetzten diskreten Aufbau vorwei-
sen kann. Ein feines Alps-Poti stellt
die Lautstärke ein, hochwertige Relais
schützen den Verstärker für den Fall
der unsachgemäßen Behandlung. Die
Verstärkerstufe ist als M OSFET-Stufe
ausgeführt, die mit einer sehr sanft an-
setzenden Gegenkopplung auskommt.
Das ist so ein bisschen Firmenphilo-
sophie, denn natürlich kann man sich
tolle Dämpfungsfaktoren und andere
messtechnisch gut aussehenden Vor-
teile mit einer starken Gegenkopplung
erkaufen, doch bewegt man sich immer
auf dem Grat zwischen Papierform
und natürlicher Dynamik. Ich glaube
Stéphane Dubreuil jedenfalls, dass er
über die Jahre das Ideal gefunden hat.
Und deswegen misst sich so ein Atoll
Amp „nur“ gut, das Messgerät namens
O hr entscheidet den Rest.
Vier analoge Zuspieler vermag der
IN100 zu verwalten, einer davon hat
außerdem noch die klassische Tape-
Schleife zu bieten. Auch einen Direkt-
anschluss hat Atoll reingebaut, der von
der Lautstärkeregelung unbeeinflusst
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